… und es kommt uns schon viel länger vor.
Von Herzen Grüße von der Ostseeküste ins Obere Wiehltal!
Aktuell haben wir Mitte Januar und damit liegt unser Umzug genau sechs Monate zurück. Wir können nur über all das staunen, was in dieser Zeit so passiert ist, und um es nicht allzu spannend zu machen: uns fünf Raths geht es wirklich, wirklich gut. Wir sind hier in Greifswald unglaublich gut und leicht und froh angekommen. Sören und ich dürfen uns nun schon einige Monate „Gemeinschaftspastoren“ nennen, da wir nun eben die Pastoren der Landeskirchlichen Gemeinschaft (einem freien Werk innerhalb der Ev. Landeskirche) in dieser wunderschönen Stadt sind. Natürlich müssen wir in diese Aufgabe erst hineinwachsen – aber wir merken, dass wir mit unseren Gaben
hier sehr richtig sind. Bei allen Herausforderungen, die natürlich da sind, macht es einfach Freude in und mit unserer kleinen, feinen Gemeinde aktiv zu sein. Und es war ganz neu für uns, dass wir am Heiligen Abend nur EINEN Familiengottesdienst hatten und bereits um 16.30 Uhr zuhause waren. Wow! Im März fahren wir mit unserer Gemeinde auf die Insel Rügen auf Gemeindefreizeit – ein toller Ausblick für dieses neue Jahr.
Aber es ist nicht allein unsere Arbeit, in der wir gut angekommen sind. Auch als Familie fühlen wir uns am richtigen Platz: Ole geht seit September in einen Montessori-Kindergarten und entwickelt sich prächtig. Ida erlebte das Wunder, dass drei Tage vor ihrer geplanten Einschulung (an Timons aktueller Schule) ein Platz in der MontessoriGrundschule für sie frei wurde. Sie liebt es, dort zu sein. Timon ist leider derjenige, der in den sauren Apfel beißen und in die Grundschule im Sozialen Brennpunkt Greifswalds musste. Das klappte nicht: ein Lernen ist und war für ihn kaum möglich. Die Nöte, die viele Kinder mitbringen, sind größer als Lerninhalte … Das beschäftigt mich sehr. Und doch haben wir wieder ein Wunder erlebt, indem Timon nun zum 2. Halbjahr nochmal die Schule wechseln darf. Wir beten, dass es nun für ihn auch gut wird. Aber Timon wäre ja nicht Timon, wenn er den Kopf in den Sand stecken würde: er hat außerhalb der Schule gute Kumpels gefunden, und das ist für ihn eh wichtiger wie alles andere. Wir genießen als Familie das Leben in Greifswald:
Wir fahren mit dem Rad, können im Sommer an jeder Ecke Softeis essen, Fischbrötchen erfreuen zumindest Ida und mich, wir hören die Möwen, wenn wir morgens unsere Fenster aufmachen, die Ostsee ist nur wenige Kilometer entfernt, … es lebt sich gut hier. Wir sind einfach nur dankbar!
Und so kann es schon mal vorkommen, dass man Sören und mich vormittags um 10 Uhr im Greifswalder Theater sitzen sieht (zusammen mit Deutsch-Leistungskursen): abends haben wir dafür keine Zeit, aber ein freier Vormittag ist schon mal drin und wir radeln und genießen und danken Gott, dass er die Tür an diesen Ort für uns geöffnet hat.
Wir wünschen euch offene Augen und Herzen für das, was Gott in eurem Leben tut und womit er euch beschenkt. Wir denken oft an euch, schicken euch eine frische Brise vorbei und sagen: „Gottes Segen för di!“
Anne, Sören, Timon, Ida und Ole Rath